Claude Piron

Die versteckten perversen Auswirkungen
des gegenwãrtigen Systems
der internationalen Verstãndigung


Rede, gehalten anlãsslich des Internationalen Jugendforums »Interweek« in Akademgorodok, Russland
am 15. Mai 1994 (mit wenigen Ãnderungen)


Es gibt so viel gegenseitige Abhãngigkeit in der heutigen Welt, dass wir die Menschheit, und auch die ganze Erde, die alle Lebewesen nãhrt, als einen einzigen, riesigen Organismus betrachten kõnnen. Doch wenn man einmal diese These, oder Metapher weiterspinnt, erkennt man schnell, dass dieser Organismus krank ist: Einige seiner Teile zerstõren diejenigen Bereiche, die fũr ihn lebenswichtig sind; andere von ihnen verhalten sich genau wie Krebs: Zerfressend, und die Ressourcen des Gesamten nur zum eigenen Nutzen verbrauchend, wãhrend sie alle anderen von diesem Nutzen ausschlieſzen.


Wenn wir die Situation mit dem Hintergedanken analysieren, diesen Organismus heilen zu wollen, werden wir unweigerlich feststellen, dass das Nervensystem eine Schlũsselposition bei der Beseitigung der Krankheit haben wird. Um unverzũglich auf Krisen zu reagieren, sind die mit Lichtgeschwindigkeit agierenden Nervenimpulse unverzichtbar. Die benõtigte Information muss das Gehirn so schnell wie mõglich erreichen, und eine im Hirn getroffene Entscheidung muss ohne Verzõgerung die entsprechenden Handlungen und Bewegungen auslõsen kõnnen. Dies trifft fũr Groſzgesellschaften genauso zu wie fũr jedes einzelne Individuum. Wenn die vom Auge erfassten Informationen erst durch eine zwischengeschaltete Prothese ins Gehirn gelangen, und die Befehle des Gehirns nur durch einen komplizierten, verzõgernden Prozess an die einzelnen Kõrperteile weitergegeben werden wũrden, wie kõnnten wir dann Auto fahren, ein Musikinstrument spielen oder jemandem aus einem Feuer oder vor dem Ertrinken retten? Ungehinderte Kommunikation ist der Schlũssel zur ausreichenden Funktion jeden Organismus und jeder Gesellschaft. Und auch der Gesellschaft als Ganzes. Daher rũhrt die Wichtigkeit der Sprache, das Mittel, das sie zur Verstãndigung braucht.


Es ist sehr seltsam, dass dieses grundlegende Bedũrfnis der sprachlichen Kommunikation so selten bei der Betrachtung internationaler Beziehungen berũcksichtigt wird. In der Tat ist es umso kurioser, da es ja eben die Sprache ist, die uns zu Menschen macht: Sie ist das Ausschlag gebende, das uns von den Tieren unterscheidet. Da wundert es nicht, dass die perversen Auswirkungen des Kommunikationssystems auf der globalen Ebene von den Wenigsten erkannt werden.


Einige Beispiele der perversen Auswirkungen


Selektion


Die Wahl der Sprache selektiert Menschen, die an internationalen Aktivitãten Teil haben. Diese Tagung hier ist ein gutes Beispiel dafũr. Wir gebrauchen nur zwei Sprachen, Russisch und Englisch, und haben damit die Tũr fũr viele junge Leute, die die nõtige Kompetenz und das nõtige Interesse an unseren Diskussionen aufbringen und diese durch ihren Teil sicherlich bereichern kõnnten, ganz einfach zugemacht. Wie ihr sehen kõnnt, sind die hier wirklich vertretenen Lãnder, abgesehen von Russland und den Mitgliedern der ehemaligen Sowjetunion diejenigen, in denen eine germanische Sprache offiziell ist: Groſzbritannien, die USA, Australien, Deutschland, die Niederlande und die skandinavischen Lãnder, ausgenommen Finnland. Doch wo sind die Spanier, die Potugiesen, die Franzosen, die Griechen? Wo sind die Japaner, die Koreaner, die Afrikaner, die Lateinamerikaner? Das is nicht nur eine Frage der Reisekosten, wie man an vergleichbaren Veranstaltungen der Weltjugendorganisation TEJO sehen kann, auf die ich noch in meiner Schlussbemerkung zu sprechen kommen werde. Die TEJO nãmlich benutzt ein anderes System der sprachlichen Verstãndigung, sie selektiert ihre Teilnehmer nicht an Hand ihrer Sprachen. Ihre Veranstaltungen werden durch die Teilnahme von Menschen aus Asien, Afrika und Lateinamerika bereichert, und allen europãischen Lãndern. Die Wahl des Englischen als Sprache vieler internationaler Zusammenkũnfte beruht auf einem Missverstãndnis: der Vorstellung, dass Englisch in der ganzen Welt vestanden wird. Ein grobes Missverständnis. Die einzigen Lãnder, deren Bevõlkerung im Durchschnitt hinreichende Kenntnisse des Englischen besitzt, sind diejenigen, die ich eingangs nannte: Es sind die Lãnder, deren Einwohner nur einen einigermaſzen guten Stand im Englischen erreichen, weil ihre Muttersprachen zum selben Sprachzweig gehõren.


Heutztage kann, dank Satellitenschũsseln, jede Sendung in ganz Europa empfangen werden,und so entschied sich kũrzlich eine britische Werbeagentur, eine Anzeige euopaweit auf Englisch zu schalten. Gottseidank entschied sie sich voher, empirisch testen zu lassen, wie viele Menschen der westeuropãischen Bevõlkerung den Sinn dieser Anzeige erfassen konnten. Es bedarf wohl keiner Erwãhnung, dass dies nicht gerade billig war. Am Ende musste die Agentur dieses Projekt aufgeben, als sich herausstellte, dass 94 % der Zielgruppe nicht in der Lage war, einen durchschnittlichen englischen Text zu verstehen (1). Eine internationale Veranstaltung, die Englisch zur einzigen Sprache erhebt, wird wohl einem entsprechenden Teil der Weltbevõlkerung verborgen bleiben.


Eine ãhnliche Situation herrscht in der Arbeit internationaler Organisationen. Ein fũr spezielle Belange engagierter amerikanischer oder britischer Experte ist der Beste in seinem Fach. Punkt. Wãre er Tscheche, Finne oder Brasilianer, mũsste er sowohl Experte in seinem Fach als auch ein groſzes Talent in Fremdsprachen sein, da der Gebrauch einer Fremdsprache auf hõchstem technischen Niveau ja nicht jedermanns Sache ist. Ein Fachkollege, der viel kompetener und kreativer ist und viel mehr Potential hat, das Problem zu lõsen, auf das er (nicht) angesetzt wird, wird einfach auſzen vor gelassen, nur weil er sich einer bestimmten Sprache nicht ausreichend zu bedienen weiſz. Natũrlich ist dies nicht nur ungerecht, es ist sogar kontraproduktiv. Und dies ist nur eines der Beispiele der perversen Auswirkungen des Gebrauchs des Englischen als Weltsprache.


Fehlinformation


Eine weiterere perverse Auswirkung des gegenwãrtigen Systems der sprachlichen Kommunikation ist die Verfãlschung von Information, die es hervorruft. Gerade gestern konnten wir ein gutes Beispiel hierfũr bei der Rede von Dr. Augusto López-Claros, der den Internationalen Wãhrungsfond vertritt, miterleben. Die junge Frau, die dolmetschte, ũbersetzte einen ganzen Teil seiner Rede, der lediglich aus Zusammenstellung von Fakten bestand, als eine Reihe von Ratschlãgen und Ermahnungen. Die Grundstimmung der Rede war daher in der Ũbertragung eine ganz andere. Wie diejenigen unter Euch, die beide Sprachen beherrschen, sicher bemerkt haben, gab es so viele Verzerrungen, dass die Teilnehmer, die nur Russisch verstehen, einer vollkommen anderen Rede beiwohnten als derjenigen, die eigentlich gehalten wurde. Um nur ein Beispiel zu nennen, sprach Dr. López-Claros stellenweise ũber infant mortality rates. Dieses wurde mit смертность wiedergegeben, was einfach nur ›Sterblichkeit‹ bedeutet. Dies ist ein grober Schnitzer, da die Kindersterblichkeitsrate ein Indikator fũr die õkonomische und soziale Entwicklung eines Landes ist, die generelle Sterblichkeitsrate jedoch nicht. Diese Sache ging am russischsprachigen Teil der Zuhõrer vollkommen vorbei. Simultanũbersetzungen sind absolut keine Lõsung des Problems. Zwar spart sie Zeit, doch vom Standpunkt der Qualitãt betrachtet, ist sie noch viel schlimmer als das unbeholfene System, das wir hier benutzen (2), und wie ich in einem kũrzlich verõffentlichten Buch gezeigt habe (3).


Im selben Buch zeige ich, wie wenig befriedigend auch schriftliche Ũbersetzungen in den meisten Fãllen sind (4). Die meisten Nachrichten erreichen die einzelnen Lãnder auf Englisch, da die groſzen Nachrichtenagenturen, Associated Press, United Press International und Reuter, ihre Mitteilungen auf Englisch verbreitet und diese erst im jeweiligen Land lokal ũbersetzt werden, bevor sie in die Zeitung oder ins Radio kommen. Die Art der Verzerrung, ũber die wir gerade sprachen, ist auch in diesem Fall sehr hãufig anzutreffen. Alle franzõsischsprachigen Zeitungen geben zum Beispiel poverty threshold als seuil de pauvreté wieder, obwohl es eigentlich seuil de misère lauten mũsste. Poverty ist ein Ausdruck, der viel mehr Mangel an Notwendigem transportiert, als es das franzõsische pauvreté tut. Die Leser franzõsischer Zeitungen bekommen auf diese Weise ein Bild von der Welt, das in vielen Punkten von der tatsãchlichen Situation abweicht.


Verschwendung finanzieller Ressourcen


»Ein effektives Vorgehen gegen Malaria wũrde nur 800.000 Dollar im Jahr kosten,« so ein franzõsischer Arzt, der Seuchen in Laos bekãmpft, »aber es gibt kein Geld, um die Operationen zu bezahlen. Absolut kein Geld. Kein Geld fũr das Personal, kein Geld fũr die Ausstattung, kein Geld fũr Benzin. Es ist einfach kein Geld da.« (5) Doch als die 28. Weltgesundheits-Versammlung beschloss, zu den vier bereits benutzten Sprachen zwei weitere hinzuzufũgen — entgegen der Empfehlung des WHO-Sekretariats — nahm sie eine Erhõhung fũr die Kosten ihrer Sprachdienste um 5 Millionen Dollar pro Jahr in Kauf, »fũr den Anfang«. (6) Sie tat dies außerdem, ohne zuvor eine Kosten-Nutzen-Analyse eingeholt zu haben, die gezeigt hãtte, ob die Einfũhrung der zusätzlichen Sprachen die ganze Sache ũberhaupt vereinfacht oder verkompliziert. Tatsãchlich zeigt eine Betrachtung der Funktion internationaler Organisationen, dass eine zusãtzliche Einfũhrung von Sprachen immer Komplikationen und steigende Kosten zur Folge haben. Sicher geraten Staaten in eine bessere Position, wenn sie ihre Sprache innerhalb der Organisation gebrauchen kõnnen, fũr die Organisation als Ganzes und ihre nicht berũcksichtigten Mitglieder hat dies aber nur Nachteile. Bis heute hat jede internationale Organisation genau diese Entwicklung erlebt: Immer mehr Geld ihrer Budgets gehen fũr eine steigende Anzahl von Sprachen drauf statt fũr den Zweck, zu dem die Organisation eigentlich gegrũndet worden war. Ein Kind vor Unterernãhrung zu bewahren, kostet gerade einmal 10 Dollar pro Jahr. Genau dasselbe kostet ein siebenwõrtiger Satz eines in der UNO ũbersetzten Dokuments (7), und die UNO lãsst viele Millionen Worte im Jahr ũbersetzen. Die Europãische Union ũbersetzt 3.150.000 Worte tãglich, bei Kosten von rein rechnerisch 0,36 Dollar pro Wort. (8)


Ũbersetzung und Dolmetschung sind unproduktiv. Die UNO wũrde sehr viel weniger Geld ausgeben, wenn sie sich auf Englisch und Franzõsisch beschrãnkte. Zudem war die Einfũhrung von immer mehr Sprachen fũr die meisten Mitglieder ohnehin nutzlos: ein Ungar, ein Japaner oder ein Ãthiopier muss sich noch immer einer fũr ihn fremden Sprache bedienen, daran hat sich seit den Fũnfzigern nichts geãndert. Und dies ist unfair der Mehrheit gegenũber, die angehalten wird, einen immer weiter steigenden Beitrag zu leisten, der nicht in die Aufgabe der Organisation flieſzt, sondern in unproduktive Sprachangelegenheiten. Der Verlust finanzieller Ressourcen fũr die Belange des Sozialen, der Ausbildung, der Umwelt und der Entwicklung und ihre Verwendung fũr sprachliche Dienstleistungungen zeigt ein Weltproblem auf, das nicht nur irrational, sondern sogar unmoralisch ist. Die ganze Sache bedarf einer dringenden Revision.


Entwicklungshemmung


Im Bereich der Entwicklung denken und handeln Menschen so, als ob Sprache keine Rolle spiele, ganz besonders was Kredite, Technologie, Ernãhrung und Ausstattung angeht. Aber Entwicklung bedeutet auch Ausbildung. Diesbezũglich werden zwei Fakten generell ignoriert: 1. dass Ausbildung den Gebrauch einer Sprache voraussetzt und 2. dass die Ũbernahme einer der Hauptsprachen bereits entwickelter Lãnder in den meisten, sich in der Entwicklung begriffenen Lãndern unmõglich ist. Englisch ist in Indien offizielle Amtssprache, doch nur 3% der Bevõlkerung spricht es. Um Jamaliah Mohamad Ali, den Leiter des Sprachtrainingsprogramms an der Universitãt von Malaysia, zu zitieren: »Sogar unter den Englischlehrern ist der Standard sehr niedrig. Viele kõnnen sich nicht auf Englisch unterhalten.« (9) Wenn sogar Lehrer, die soviel Zeit und Mũhe in das Erlernen dieser Sprache investiert haben, Englisch nicht praktisch anwenden kõnnen, wie kann man da erwarten, dass man es mit einem Durchschnittsbũrger fũr eine Unterhaltung verwenden kõnne? Es gibt einen heftigen Widerstand in der westlichen Welt zu akzeptieren, dass Englisch eine bei Weitem zu schwierige Sprache ist, als dass sie jemals beherrscht werden kann, weder von den meisten, noch vom Mann von der Straſze. Geschweige denn vom Mann aus dem Busch.


Ein Freund von mir wurde einmal von einer nichtstaatlichen Organisation angeheuert, um Afghanen den Gebrauch und die Wartung von Maschinen beizubringen, was sein Fachgebiet ist. Dieser franzõsischsprachige Schweizer hatte den Unterricht auf Englisch zu fũhren. Dies wurde dann von einem dort ansãssigen Dolmetscher ins Farsi ũbersetzt, die Sprache in diesem Teil des Landes. Wie mangelhaft dieses System war, kõnnt Ihr ja jetzt gerade nachempfinden. Die Zeit der Kommunikation wird mehr als verdoppelt, denn recht hãufig, wie Sie sicher bemerkt haben, muss der Dolmetscher Zwischenfragen stellen, um sicher zu stellen, dass er auch alles richtig verstanden hat. In Afghanistan kam die Schwierigkeit dazu, dass der Ũbersetzer keinerlei Kenntnisse der konkreten Details der Maschinen besaſz und unfãhig war, sich einer angebrachten technischen Terminologie zu bedienen.


Noch ein Beispiel. Im Busch, das heiſzt in einer Region fernab jeder sogenannten Zivilisation besteht ein Bedarf an aktuellen Handbũchern zu Labortechnologien. Entwicklungshilfe ist unmõglich, wenn die Gesundheit der Menschen nicht sicher gestellt ist, und um diese zu erhalten, braucht man das Wissen, wie man bestimmte diagnostische und andere Methoden in einer Umgebung ohne jegliches teures Gerãt vornimmt. Solche Handbũcher gibt es. Aber nur auf Englisch, Franzõsisch und Spanisch. Das heiſzt, sie sind vollkommen nutzlos in den Gebieten, wo sie am meisten gebraucht werden, weil es den Menschen, deren Muttersprache so verschieden von diesen westlichen Sprachen ist, einfach zuviel Zeit kosten wũrde, eine dieser Sprachen zu lernen, bis er ein Niveau erreicht hat, dass er die Handbũcher verstehen kann. Die Handbũcher in einer dieser Lokalsprachen herauszugeben, wãre zu teuer, wenn man sich die Kosten der Ũbersetzung und des Drucks besieht, des Drucks einer nicht gerade hohen Auflage, die nach ungefãhr einem Jahrzehnt schon wieder veraltet sein wird. Warum wird der Faktor Sprache in solchen Situationen immer wieder ũbersehen?


Unwirtschaftlichkeit


Internationale Angelegenheiten bedeuten auch die Arbeit vieler Netzwerke weltweiter und regionaler Organisationen, die viel Ũbersetzung benõtigen. Ũberall geschieht die Ũbersetzung nach dem gleichen zweistufigen Schema: Der Ũbersetzer fertigt einen ersten Entwurf an, der an einen Lektor geht, welcher den Text verbessert und korrigiert und ihn an eine Schriftstelle weiterleitet, die entweder das fertige Dokument oder ein druckbares Manuskript anfertigt. Diese Prozedur bedeutet einen enormen Papierverbrauch. Eine Institution mit vierundzwanzig Sprachen, wie etwa die Europãische Union, verbraucht mindestens die siebenundvierzigfache Menge Papier als eine Organisation mit nur einer Sprache, da jede Seite vom Original in dreundzwanzig Sprachen ũbersetzt werden und mindestens zweimal geschrieben werden muss. In der Europãischen Union belãuft sich die Menge des fũr diese Zwecke angestellten Personals auf rund 11.000 (Ũbersetzer, Dolmetscher, Sekretãre, Schreiber, Terminologen, Bibliothekare der Sprachsektionen, Boten, ein zusãtzlicher Verwaltungsstab, der dieses Personal leitet und organisiert). Das sind eine Menge Leute, die auf vielerlei Hilfe angewiesen sind: Sie benutzen Fahrstũhle, Telefone, Bũros, die gesãubert und geheizt werden mũssen. In einer Kleinstadt mit 11.000 Einwohnern sind die Menschen fũr die Instandhaltung ihrer Hãuser, die Sauberkeit ihrer Anlagen, Heizung und Belũftung, Benutzung von Fax und Telefon und den Stromverbrauch selbst verantwortlich. Nicht so die Bevõlkerung der europãischen Bũrokratie: dort kommt fũr sãmtliche Kosten der Steuerzahler auf. Wieviele Hektar Wald fallen diesem enormen Verbrauch wohl zum Opfer? Wie sieht wohl die Stromrechnung dieser bũrokratischen Kommune aus? Auf diese Fragen gibt es keine Antworten. Die offiziellen Dokumente ũber die Sprachpolitik beziehen sich stets auf direkte Kosten. Indirekte Kosten werden grundsãtzlich nicht erwãhnt.


Benachteiligung


Alle heutzutage in internationalen Beziehungen verwendeten Sprachen (mit einer Ausnahme, die ich in meinen Anmerkungen erwãhnen werde), sind ziemlich mũhsam fũr den durchschnittlichen Nichtmuttersprachler. Eine Beherrschung des Englischen etwa bedarf fũr einen Franzosen rund 10.000 Stunden Studium und Praxis (diese Schwierigkeit ist auch der Grund, warum 94% der westeuropãischen Bevõlkerung, trotz der vielen Stunden, die sie dem Sprachenlernen in der Schule opfert, nicht in der Lage sind, einen einfachen englischen Text zu verstehen). Die Fãhigkeit, eine Fremdsprache auf einem Niveau ernsthafter internationaler Beziehungen zu benutzen, ist daher auf eine sehr kleine Elite begrenzt.


Dies hat zur Folge, dass ein offensichtlicher Mangel an Spontanitãt herrscht, wo immer Menschen mit verschiedenem sprachlichen Hintergrund miteinander Ideen und Gedanken austauschen mõchten, ganz zu schweigen vom Risiko, sich zu blamieren, das nur denjenigen erspart bleibt, die sich ihrer Muttersprache bedienen dũrfen. Der Unterschied zwischen dem, was jemand sagen mõchte und faktisch sagt, kann betrãchtlich sein. Herr Cornelio Sammaruga, der Generaldirektor des Internationalen Rotkreuz-Komittees brachte einmal sein Publikum zum Lachen, als er sagte — und ich war Ohrenzeuge — »Nos délégués sont des zéros« (›Unsere Abgeordneten sind Nullen‹). Er meinte »Nos délégués sont des héros« (›Unsere Abgeordneten sind Helden‹), scheiterte aber an der Ausspracheregel des Franzõsischen, die héro von zéro nach einem z-Laut unterscheidet. Sein Franzõsisch ist ansonsten exzellent, doch in diesem Falle war sein Akzent besonders bedauerlich.

Man fũhlt sich nie sicher in einer fremden Sprache. Ich selbst habe ũber 40.000 Stunden Englisch in Studium und Praxis hinter mir, aber als ich die Erõffnungsrede letzten Freitag improvisierte, da, wie Ihr wisst, ich den Sekretãr des Club of Rome in letzter Minute vertreten musste, sagte ich costed statt cost. Und plõtzlich bemerkte ich, dass ich mir nicht sicher war, wie die richtige Form hãtte lauten mũssen. Unregelmãſzigkeiten der Grammatik setzt den Nichtmuttersprachler immer in eine benachteiligte Situation.


Diese Benachteiligung wurde einmal von einem niederlãndischen Bũrgermeister in einer Fernsehsendung sehr gut beschrieben: »Selbst wenn wir gute Englischkenntnisse haben, wie es in diesem Land fũr gewõhnlich der Fall ist, haben wir Hemmungen, vor einer internationalen Versammlung zu reden, die diese Sprache verwendet, weil wir Angst haben: Angst davor, nicht genau das zu sagen, was wir meinen, Angst, Fehler zu machen, Angst uns auf Grund unseres Akzents der Lãcherlichkeit preiszugeben, Angst davor, uns nicht genug in dieser fremden Sprache zu Hause zu fũhlen, um einen Angelsachsen in Diskussionen Paroli bieten zu kõnnen...« (10) Dies ist eine Tatsache: In Debatten oder Verhandlungen ist Sprache eine Waffe, wie nicht nur Anwãlte und Politiker wissen. Das gegenwãrtige System des Sprachgebrauchs ist extrem unfair gegenũber Vielen. Dies ist besonders der Fall, wenn ein Auslãnder mit lokalen Behõrden verhandeln muss. Es gibt Leute, die sich im Gefãngnis wiederfinden, weil sie sich nicht adãquat einem Richter oder einem Polizisten gegenũber erklãren konnten.


Verzerrung von Beziehungen


Die normale Beziehung zwischen Erwachsenen ist eine auf gleicher Ebene: Es ist eine Erwachsenen-Erwachsenen-Beziehung. Wenn aber einer der Partner gezwungen ist, die Sprache des anderen zu benutzen, wird diese Beziehung automatisch verzerrt. Sie wird zu einer Eltern-Kind-Beziehung. Der Fremdsprachler fũhlt sich benachteiligt, er ist unsicher und befindet sich in der Lage eines kleinen Kindes. Sein Partner wiederum fũhlt sich die ganze Zeit, als ob er ihm noch etwas beibringen kõnnte, er ũbernimmt die Rolle eines Elternteils. Natũrlich sind diese Gefũhle stets unterbewusst, die Partner merken nichts von der Struktur der Beziehung, und dennoch ist sie so strukturiert. Sie verursacht Verzerrungen und sollte ernster genommen werden, als sie fũr gewõhnlich genommen wird.


Verhinderung interkultureller Austãusche


Gestern schlug jemand aus unserer Gruppe vor, uns nach Sprachen aufzuteilen. Wir haben uns jedoch dagegen entschieden. Andere Gruppen unserer Konferenz aber nahmen diesen Vorschlag zur Lõsung des Sprachenproblems auf. Auf meinem Weg heute morgen hierhin sprach ich mit einem deutschen Teilnehmer aus einer dieser Gruppen. Er war wũtend. Er sagte: »Wieso komme ich eigentlich den ganzen langen Weg nach Sibirien, wenn ich letzten Endes doch nur mit anderen Deutschen rede?« Doch solche Situationen kommen auf internationalen Treffen recht hãufig vor. Sie verhindern die gegenseitige Befruchtung durch Ideen. Interkulturelle Austãusche bereichern ungeheuer, denn Menschen mit verschiedenen Hintergrũnden haben verschiedene Auffassungen von den Dingen, verschiedene Betrachtungsweisen. Die Tendenz, bei internationalen Zusammenkũnften nur Leute aus dem eigenen kulturellen Hintergrund zu treffen, ist keiner der geringsten perversen Auswirkungen des gegenwãrtigen Systems des Sprachgebrauchs.


Kultureller Imperialismus


Die perverseste Auswirkung ist manchmal auch die am wenigsten Bemerkbare. Wir haben gesehen, dass Sprache Menschen selektiert. Genauso selektiert sie das, was Menschen sehen und lesen. ›Kulturelle Gũter‹ stehen auf Platz Zwei der US-amerikanischen Exportschlager. Kein anderes Land exportiert so viel ›Kultur‹. In erster Linie bezeichnet dieses Stichwort Fernsehsendungen. Wieso hat die ganze Welt Dallas und Denver-Clan gesehen? Weil sie auf Englisch produziert wurden, einer Sprache also, die den Fernsehmachern in mehreren Lãndern mehr oder weniger verstãndlich war. »Weil es so dominant und doch so vielseitig ist, kann Englisch sowohl attraktiv als auch gefãhrlich sein — gefãhrlich darum, weil es eine enorme Macht entwickelt«, bekennt Tom McArthur, der Herausgeber des Oxford Companion to the English Language. (11)


Die Folge ist, dass eine einzige Kultur, nãmlich die angelsãchsische, insbesondere in ihrer amerikanischen Variante, einen enormen Einfluss auf die ganze Welt nimmt, der in keinem Verhãltnis zu seiner Qualitãt steht; und dies nur aufgrund der Sprachenstruktur des internationalen Austauschs. Dies fũhrt zu Verãnderungen, die keinesfalls begrũſzenswert sind. Filme, die Gewalt ũber Vernunft stellen, unverzũgliches, reflexartiges Handeln ũber Bedacht und Ũberlegung, Haben ũber Sein, Lãrm ũber Stille und Jugend ũber Alter verformen ganze Gesellschaften, die ursprũnglich einen tieferen Bezug zu den Bedingungen einer zufriedenen, glũcklichen Lebensweise hatten. Eine riesige Anzahl Menschen auf dem ganzen Planeten schauen fern, doch was sie sehen, ist weit davon entfernt, ein Abbild der enormen Vielseitigkeit unserer Welt zu sein. Die Vielfãltigkeit wird vollstãndig erstickt von Werten und Lebensweisen nur einer einzigen Kultur, oder besser: einem sehr kleinen Teilaspekt von ihr, der sich sehr gut verkauft und fũr gewõhnlich — und ungerechtfertigt — mit ›Amerika‹ verwechselt wird.


Das Selbe kann von der leichten Literatur gesagt werden. Ein mittelmãſziger Autor kann zu Weltruhm gelangen, wenn er nur das Glũck hat, Englisch seine Muttersprache nennen zu dũrfen. Der Wettbewerb bei den Mõglichkeiten zu publiziren ist nicht gerecht, vom globalen Standpunkt aus. Sprache ist das Basismaterial jeden Schriftstellers: wie groſz sein Talent auch sein mag, niemand kann auf dem selben qualitativen Niveau in einer anderen Sprache als der eigenen schreiben. Jeder, der nicht englischsprachig ist, wird so im allgemeinen Wettbewerb behindert.


Diese Situation hat einen negativen Einfluss auf die kulturelle Vielfalt der Menschheit, denn sie ist einseitig. Sie bewirkt eine gleichgeschaltete Mentalitãt und flacht Unterschiede ab. Die ganze Welt wird von Produktionen aus Amerika (und hauptsãchlich Hollywood) konditioniert, die US-amerikanische Bevõlkerung nimmt andererseits dafũr nichts entgegen. »Heutztage sehen Amerikaner kaum auslãndische Filme, hõren kaum auslãndische Musik und entlehnen kaum Worte aus fremden Sprachen«, sagt ein Chefredakteur der New York Times. (12) Eine solche Einbahnstraſze von Modellen, Ansichten und Auffassungen ist nachvollziehbar nicht gerade gesund fũr die Weltbevõlkerung.


Die gebrãuchlichen Systeme


Uneffektive, ungerechte und unethische Systeme


Alles in allem gibt es drei Methoden internationaler Kommunikation, die heute in Gebrauch sind; davon ist die dritte so marginal, dass sie kaum der Erwãhnung wert wãre, wãre sie nicht genau diejenige, die alle oben erwãhnten perversen Auswirkungen als Einzige zu unterbinden in der Lage ist.


Das erste der Systeme ist das bũrokratische. Es werden mehrere Sprachen verwendet, und die Kommunikation per Ũbersetzung und Dolmetschung zu Stande gebracht. Wie es hãufig bei Bũrokratien der Fall ist, bedeutet auch diese viel Verschwendung und eine Menge unproduktiver Arbeit. In diesen Systemen wird die menschliche Energie nicht effizient genutzt. Was oben ũber die sittenwidrige Verschwendung gesagt wurde, tritt auf dieses System ganz besonders zu. Es hat alle negativen Merkmale des Lebens in der Sowjetunion.


Das zweite System ist das ›Dschungelsystem‹. Es basiert auf dem Vorteil des Stãrkeren. Eine Sprache wird benutzt. Diejenigen, die diese Sprache nicht sprechen, werden ausgeschlossen. In vielen Fãllen werden sie gezwungen, sich schuldig zu fũhlen, obwohl sie die Opfer sind (»Ich war zu faul oder zu dumm, die Sprache zu lernen, die jeder spricht; wenn ich nicht kommunizieren kann, ist es meine Schuld«), so dass sie gar nicht merken, dass sie das Opfer einer ungerechten Kommunikationsmethode sind. Dieses System ist nicht ohne wesentliche Merkmale des indischen Kastensystems. Menschen haben eine Menge Privilegien, wenn sie in die richtige Gesellschaft hineingeboren werden, zum Beispiel, wenn sie Englisch spricht, das heiſzt: wo man faul und dumm sein und trotzdem an internationaler Kommunikation Teil haben darf, und sogar erwarten kann, sich ũberall verstãndigen zu kõnnen, egal in welchen Teil der Welt man reist. Ein englischsprachiger Physiker kann sich so viele Stunden direkt der Physik widmen, die seine Kollegen sich mit dem langsamen und mũhevollen Erlernen seiner Muttersprache abplagen (13), und dennoch ist er sich seines Privileges nicht bewusst. Wenn man ein Mitglied der oberen Kaste ist, nimmt man seine Privilegien einfach als gegeben hin. Ein solches Kastensystem gebiert eine Hierarchie: Menschen mit germanischen Sprachen benõtigen weniger Zeit zum erforderlichen Sprachniveau als diejenigen romanischer Sprachen, und diese wiederum weniger als die slawischer Sprachen. Menschen solcher Sprachen wie Chinesisch oder Indonesisch werden beinahe ganz ausgeschlossen, da die Menge an Zeit, die sie aufbringen mũssen, um die Sprache zu beherrschen einfach zuviel ist. Menschen unterhalb der oberen Kaste sind nicht nur gezwungen, viele, viele Stunden die Sprache der oberen Kaste zu lernen, und trotzdem sind auch danach noch im Nachteil, wenn sie mit der oberen Kaste diskutieren oder verhandeln mũssen. Ihr Gegner hat eine Erfahrung im Umgang mit der Waffe Sprache, die sie nicht haben. Wir sollten einmal ũber den Kommentar einer Hopidame nachdenken, die schmerzlich feststellen musste, dass die Erlaubnis zum Abbau der Bodenschãtze im Reservat ihres Stammes bõse Folgen fũr die Umwelt zur Folge hatte: »Wenn unser Englisch vor zwanzig Jahren besser gewesen wãre, hãtten wir diesen Vertrag niemals unterzeichnet.« (14)


Ein effektives, gerechtes und ethisches System


Im Gegensatz zur Vorstellung der meisten Menschen gibt es eine Alternative zum Bũrokratie- und zum Dschungelsystem. Ein wirklich demokratisches System existiert und klappt reibungslos. Sein Funktionieren kann bereits in der Praxis beobachtet werden. Wenn man die verschiedenen Methoden zur Ũberwindung von Sprachbarrieren an Hand objektiver Kriterien miteinander vergleicht, steht das drittes System als das einzige da, das alle oben genannten perversen Auswirkungen ausschlieſzt. Es heiſzt Esperanto.

Esperanto ist eine Sprache, die in einem Jahrhundert internationaler Interaktionen in einer kleinen Gemeinschaft von in der ganzen Welt verstreuten Menschen entstand, die die Belange fast aller Kulturen, Religionen, Berufe und sozialen Schichten reprãsentieren, und fast nichts miteinander gemein haben, bis auf diese Sprache der internationalen Verstãndigung. (15)DieseGesellschaft entwickelte sich einfach, weil es in der ganzen Welt Menschen gab und gibt, die ũber kulturelle Barrieren hinweg kommunizieren und damit ihren Horizont erweitern wollen und nicht die Zeit dazu hatten, eine der privilegierten Sprachen zu erlernen. Statt dessen bedienen sie sich einer Sprachkonvention, die 1887 in Warschau von einem jungen Mann namens L. L. Zamenhof unter dem Pseudonym Dr. Esperanto vorgeschlagen wurde. Durch den praktischen Gebrauch in allen mõglichen Situationen wurde dieses Projekt zu einer lebendigen Sprache. Esperantosprecher benutzen ihre Sprache nur in internationaler Kommunikation als eine Alternative zur Dolmetschung oder zum gebrochenen Englisch, das in interkulturellen Situationen fũr gewõhnlich verwendet wird. (16) Sie sind der Ũberzeugung, dass die Sprache, die aus dem Projekt Zamenhofs entstand, die beste Methode darstellt, alle Muttersprachen zu erhalten und die kulturelle Vielfalt unseres Planeten zu schũtzen.


Esperanto kann in einem Achtel der Zeit gelernt werden, die fũr das Erlernen anderer Fremdsprachen benõtigt wird, und nur ein Dreiſzigstel der fũr den Erwerb einer zusãtzlichen zweiten Sprache. Man kann sagen, dass eine Woche Esperanto so viel bringt wie ein Jahr einer anderen Sprache, was das Kommunikationsniveau betrifft. Es ist die einzige existierende Sprache, von der man behaupten kann, dass in ihr jede durchschnittliche Person dieselben Fãhigkeiten entwickeln kann wie in der Muttersprache.


Sprache und Psychologie


Neuropsychologie der Sprache


Um zu demonstrieren, wie dies mõglich ist, mũsste ich Ihnen einen ganzen Kurs ũber die Neuropsychologie des Spracherwerbs und -gebrauchs geben. Aber um dieses sehr komplexe Thema kurz zu halten, lasst mich nur so viel andeuten, dass Sprache eine Sache des Reflexes ist. Im Gebrauch von National- oder Volkssprachen gibt es zwei Arten von Reflexen: angeborene und erworbene. Die ersten sind die inneren, ursprũnglichen, die zweiten kommen aus der Auſzenwelt und werden durch stãndiges Korrigieren auf die natũrlichen, spontanen, angeborenen aufgesetzt. Dieses Korrigieren geschieht auf zwei Arten: durch Eltern, Verwandte, Freunde und Lehrer einerseits, andererseits durch Selbstkorrektur, durch der das Kind versucht, sich an sein menschliches Umfeld so gut wie mõglich anzupassen. Wenn man eher ›gezogen‹ statt ›gezieht‹ sagt, oder ›er kam‹ statt ›er kommte‹, oder ›die Sphinxe‹ statt ›die Sphingen‹, so rũhrt das daher, dass wir bei Zeiten die letzteren Formen, zu denen wir durch angeborenen Reflexe gekommen waren, zu unterdrũcken und sie durch die ersteren zu ersetzen gelehrt wurden.


Esperanto beruht ausschlieſzlich auf den inneren Reflexen. Man kann einfach keinen Fehler bei der Bildung eines Plurals begehen, und zwar deshalb, weil es die Mõglichkeit eines Fehlers nicht gibt. Das selbe neuropsychologische Gesetz, das fũr die Sprache selbst, in der ersten Stufe — von dem schweizer Psychologen Jean Piaget ›verallgemeinernde Assimilation‹ genannt — gilt im Esperanto auch fũr Wortbildung und Grammatik. Wenn man die Sprache von kleinen Kindern oder Auslãndern analysiert, stellt man fest, dass sie einen starken Hang dazu haben, alle Elemente der Sprache, die sie bereits erworben haben, zu verallgemeinern. So hat Ihr Gehirn zum Beispiel bereits gespeichert, dass es ein gewisses Muster bei der Ableitungen von Berufsbezeichnungen zu geben scheint: fahren > Fahrer, fischen > Fischer, und so weiter. Ihr natũrlicher Reflex wird dieses Muster verallgemeinern, und so werden Sie ableiten, dass derjenige, der beruflich mit Bauen etwas zu tun hat, wahrscheinlich ein Bauer sei. Dieses wũrde auch Auslãndern spontan einfallen, oder vielleicht habt ihr diese Verwechslung als Kind auch begangen, es sei denn, eure Umwelt hat dies rechtzeitig blockiert und durch den konditionierten Reflex ersetzt, statt dessen Bauarbeiter zu sagen. Esperanto unterscheidet sich von allen anderen Sprachen dadurch, dass man sich ausnahmslos auf seinen natũrlichen Instinkt verlassen kann, ein bestimmtes Muster zu verallgemeinern. Im Englischen habe ich, nachdem ich schon gelernt habe, tooth von teeth zu unterscheiden, die dritte Hũrde der dies bezũglich zugeordneten Berufsbezeichnung fũr einen Menschen, der beruflich mit Zãhnen zu tun hat, noch vor mir: dentist ist ein Wort, welches separat dazu gelernt werden muss. Und warum werde ich genõtigt, translator zu schreiben statt translater, gemãſz dem generellen Muster? Wenn man im Esperanto jedoch einmal die Berufsbezeichnung mit der Endung -isto gelernt hat, kennt man keine Hindernisse mehr: kein einziger konditionierter Reflex wird den natũrlichen blockieren, denn das Recht auf die Verallgemeinerung eines Musters kennt keine Ausnahmen. Hier die Ũbersetzungen der Worte, die ich gerade als Beispiel nannte: raporto > raportisto, fiŝo >fiŝisto, dento > dentisto, traduko > tradukisto.


Im Esperanto fũhlt man sich natũrlich und bequem, weil man sich sicher fũhlt. Man weiſz, dass man sich auf seine natũrlichen Reflexe verlassen kann. Dies ist in keiner anderen Sprache der Fall. Eine ganze Zeit lang sprach ich die Vokabel indict so aus, als wũrde sie sich mit convict reimen. Warum? — Weil ich das Wort nur vom Lesen kannte und das Aussprachemuster, das ich mir per derelict, depict, afflict und ãhnlichen zurecht gelegt hatte, darauf anwendete. Und dies geschah mir vierzig (17) Jahre nachdem ich mit dem Englischlernen angefangen hatte; eine Sprache, die ich von Anfang an unaufhõrlich geũbt habe. Es zeigt, dass Englisch zu beherrschen vollkommen auſzerhalb meiner Fãhigkeiten liegt, was bestãtigt wird durch die Tatsache, dass trotz so viel Ũbens ein durchschnittlicher Europãer wie ich, noch immer keinen englischen Text verõffentlichen kann, ohne dass vorher jemand ein paar Korrekturen an meiner Sprache vorgenommen hat. Die Fehler, die ich im Englischen mache, sind in Esperanto kurzerhand ausgeschlossen. Da ũberdies Esperanto niemandes Muttersprache ist und sich daher niemand absolut ũberlegen fũhlen kann, herrscht von Anfang einer Kommunikation an eine Erwachsenen-Erwachsenen-Beziehung. Auch die Tatsache, dass jeder seinen eigenen Akzent hat, hindert in keinster Weise die Entwicklung eines Gesprãchs. Und die Sprache ist enorm wortreich. Was jedoch diesen Reichtum und Vielseitigkeit bestimmt, ist weniger die Anzahl der Basiselemente (diese sind im Esperanto begrenzt), sondern die Anzahl ihrer Kombinationen untereinander, was jeder nachvollziehen kann, der sich mit Biochemie beschãftigt... oder mit Poesie auf Esperanto.


Ich kann behaupten, dass Esperanto in Belangen der internationalen Kommunikation allen anderen Sprachen ũberlegen ist, weil ich an vielen Kongressen und Konferenzen teilgenommen habe, die es benutzen. Keine der perversen Auswirkungen der anderen Systeme taucht auf, wo Esperanto ũbernommen wird. Auf Treffen der Tutmonda Esperanta Junula Organisacio (TEJO) etwa, der Welt-Esperanto-Jugend-Organisation, begegnet man Menschen aus der ganzen Welt, inklusive Koreanern, Japanern und Lateinamerikanern. Was fũr ein Unterschied zu dieser Versammlung hier! Bei den Versammlungen der TEJO, wie in allen Esperantotreffen, sind die menschlichen Kontakte direkt, spontan und unkompliziert. Und stets verlãsslich. Schon nach wenigen Monaten sind Esperantolernende in einer viel besseren Situation, untereinander ũber komplexe Sachverhalte zu diskutieren, als es zum Beispiel Bill Clinton ist, wenn er Boris Jelcyn oder Helmut Kohl besucht.


Widerstand


Wenn Esperanto allen anderen Formen interkultureller Kommunikation dermaſzen ũberlegen ist, woran liegt es dann, dass man so wenig von ihr hõrt? — Auch dies ist ein sehr komplexes Problem — in diesem Fall ein soziopsychologisches, ũber das ich Stunden reden mũsste, um es ganz klar zu stellen. Einer der Faktoren ist jedoch die Machtstruktur zwischen den Nationen. Ein weiterer, dass Sprache so eng mit unseren Emotionen, unserem Denken, unserer Identitãt verknũpft ist, dass ein sehr starker, wenn auch unbewusster, psychlogischer Widerstand gegen alle Fakten der Realitãt entsteht. Unsere Muttersprache zu erlernen bedeutete, uns den Eigenartigkeiten der Erwachsenenwelt unterzuordnen. Wenn Ihr irgendwann einmal ›er kommte‹ sagtet und korrigiert wurdet, konnte Euch niemand dafũr eine rationale Erklãrung geben: die Form, die Ihr gebrauchtet, stimmte genau mit der eigentlichen Aufgabe der Sprache, nãmlich sich verstãndlich zu machen, ũberein. ›Er kommte‹ kommuniziert genau denselben Inhalt wie ›er kam‹. »Warum kann man nicht kommte sagen?« — »Darum«, ist die einzig mõgliche Antwort. Sie bedeutet: es gibt keine rationale Erklãrung dafũr, du musst befolgen, was unsere Vorfahren schon so gemacht haben. Beim Kind, das dies zu verstehen versucht, kommt dies an als: »Du sagst ›kam‹, weil ich es dir so sage, basta.« Menschen sind sich dessen zwar nicht immer bewusst, aber dem Spracherwerb liegt ein extremes Modell von Autoritãt zu Grunde. Sie transportiert eine Nachricht, die nie offen ausgesprochen wird, nãmlich, dass die Aufgabe einer Sprache nicht nur das reine Kommunizieren ist, sondern dass sie auch ein Zeichen nach auſzen ist, ob man zur guten oder zur schlechten Gruppe gehõrt (sozial, kulturell oder vom Standpunkt der Generationen aus). Eine Sprache, die diese Funktion untergrãbt und dem reinen Kommunizieren dient, macht dem grõſzten Teil der Bevõlkerung schlicht Angst, wenn auch unbewusst.


Natũrlich bin ich nicht der Auffassung, dass wir unsere Sprachen ãndern oder abschaffen sollen: Der Respekt vor unseren Ahnen und die Liebe zu unserer Kultur sind es wert, unsere Muttersprache so gut wie mõglich zu erlernen, und, wenn Interesse besteht, auch andere Sprachen anderer Kulturen. Aber was vorsichtig auf der nationalen Ebene zu behandeln ist, wird zum Absurdum auf der internationalen Ebene. Dort ist eine effektive Verstãndigung auf alle Fãlle wichtiger als alles andere. Anderen Menschen die Eigenarten der eigenen Vorfahren aufdrãngen zu wollen ist schlichtweg unanstãndig. Wenn ein Englãnder in seiner Muttersprache ›er hilft uns‹ sagt und ein Franzose ›er uns hilft‹, warum sollten beide diese Gewohnheit aufgeben, wenn sie miteinander reden? Auf Esperanto sind die Formen li helpas al ni (à la deutsch), li nin helpas (à la franzõsisch) und li helpas nin (à la englisch) alle korrekt und gebrãuchlich. Die Erfahrung zeigt, dass diese Freiheiten die Kommunikation sogar eher erleichtern statt behindern. Und warum sollten wir dieser Freiheit aus dem Weg gehen, wo es in internationalen Zusammenkũnften doch so wenig Sinn macht, Loyalitãt unseren eigenen Vorfahren gegenũber allen anderen aufzudrãngen?


Ein dritter Faktor, der Grund dafũr, warum ũber Esperanto so wenig bekannt ist, ist Unterdrũckung, zurũckgehend auf diejenigen Teile von Gesellschaften, die sich selbst als Elite betrachten, weil sie die jeweilige beherrschende Sprache benutzen. Im heutigen Indien ist die dũnne Schicht derjenigen, die Englisch sprechen, auch die des Machtmonopols. Wie wũrde es ihnen gefallen, wenn alle Inder, auch die ãrmsten, in der Lage wãren, ũber Sprachbarrieren hinweg miteinander in Beziehung zu treten, und dies nicht nur innerhalb ihres eigenen Landes, sondern in der ganzen Welt? In der Tat trifft das selbe auf die gesamte sogenannte Dritte Welt zu, zu einem gewissen Grad aber auch auf Europa.


Um nun zum dritten und letzten Faktor zu kommen, der eine schnellere Verbreitung des Esperanto verhindert (es verbreitert sich kontinuierlich, doch recht langsam), ist dieser simple Trãgheit. Die Menschen sind einfach nicht dazu bereit, ũber all dies ernsthaft nachzudenken. Sie sind sich der perversen Auswirkungen des gegenwãrtigen Sprachenproblems nicht bewusst. Soweit es sie selbst betrifft, lãuft es ja irgendwie von selbst. Sie kõnnen sich nicht vorstellen, dass der Sprachenunterricht in den Schulen auch anders organisiert, oder der Gebrauch von Sprachen so arrangiert werden kõnnte, dass sozusagen ũber Nacht eine enorme Summe Steuergelder fũr produktive und soziale Zwecke zur Verfũgung stũnde. Warum sollten sie eine Ãnderung unterstũtzen, fũr die es keine Garantie gibt? Nichts zu tun ist einfacher, als sich einem Problem zu stellen und Vergleiche anzustellen, ohne die es unmõglich ist zu erkennen, wo die beste Lõsung liegt.


Schlussfolgerung


Wie in einer unserer Plenarsitzungen festgestellt wurde, ist die Erde geschrumpft. Das bedeutet, dass Kontakte enger sind und õfter stattfinden. Befriedigende Kontakte bedũrfen einer einfachen, spontanen, sprachlich prãzisen Kommunikation auf gleichberechtigten Ebenen. Es fãllt leicht zu bestãtigen, wenn man das Feld der von der Menschheit entwickelten verschiedenen Methoden zur Herstellung von Kommunikation zwischen verschiedensprachigen Võlkern betrachtet, dass Esperanto ganz eindeutig dasjenige System mit den besten Ergebnissen bei der niedrigsten Investition von Aufwand, Zeit und Geld ist. Es ist die gũnstigste Lõsung der Kommunikation hinsichtlich der Kosten/Nutzen, die beste Lõsung vom sozialen Standpunkt aus (im Gegensatz zum bestehenden System, das diejenigen bevorzugt, die reich genug sind, sich eine Ausbildung in den Hauptsprachen im Ausland leisten zu kõnnen), und die beste Lõsung in psychologischer Hinsicht, da eine Sprache ohne jede Falle beim natũrlichen Ausdrucksprozess die leichteste Mõglichkeit bietet, sich auszudrũcken.


Dies sind die Fakten, die niemals auf der Basis von Feldforschung oder Auswertung diskutiert worden sind. Wenn wir dies nicht bald in Angriff nehmen, kõnnen wir genausogut einsehen, dass die Zukunft der Menschheit uns nicht interessiert, dass all unsere Gesprãche ũber die Entwicklung, Õkologie und Gleichberechtigung zwischen Ost und West und Nord und Sũd nur leere Sprechblasen unserer Trãgheit sind, eine Ausrede, unsere Privilegien zu sichern und eine beschãmende Maske, die das mangelnde Interesse fũr diejenigen, die nicht auf der richtigen Seite der kulturellen Grenzen geboren wurden, verhũllen soll.


Wenn wir wirklich eine »Weltgesellschaft mit menschlichem Antlitz« schaffen wollen, kommen wir um die sprachliche Kommunikation nicht herum, die sowohl eine bedeutende Funktion innerhalb der globalen Familie als auch neuronaler Ũbertragung im Individuum darstellt. Das Denken ist eng an die Sprache geknũpft. Lernt man eine Sprache, die frei ist, so wird auch das Denken frei. Solang man sich dazu zwingt, Englisch (oder in irgendeiner anderen Sprache) zu denken, ist man kaum in der Lage, ein Gespũr fũr die Vorgãnge in der Welt zu entwickeln. Man wird unwissentlich von der in der jeweiligen Sprache eingebetteten Mentalitãt, Grammatik, Semantik und ihren kulturellen Bezugnahmen vereinnahmt. Esperanto ist die einzige Sprache, die ein interkulturelles Substrat inne hat, die durch internationale Kontakte geformt wurde und wãhrend eines Jahrhunderts gegenseitiger Annãherung eine globale Mentalitãt entwickelt hat.


Ich verlange garnicht, dass Ihr mir glaubt. Ich will nur, dass ihr meine Thesen prũft und darũber nachdenkt, was ich gesagt habe. Ich hoffe sehr, dass euer Denken nicht von Vorurteilen behaftet ist. Ũber Esperanto ist eine Menge Unsinn verbreitet worden, von Leuten, die sich durch die Notwendigkeit, Beweise anzuerkennen, erniedrigt fũhlen. Sie haben nie einer Versammlung beigewohnt, in der diese Sprache benutzt wurde, sie wissen nichts ũber ihren Aufbau, ihre Geschichte, ihre Literatur, ihre Verbreitung in der Welt; sie haben niemals die Unterschiede der verschiedenen Systeme interkultureller Kommunikation mit Esperanto verglichen, und dennoch sind sie mit einem Urteil schnell bei der Hand. Wenn jemand so unfair in Angelegenheiten der menschlichen Beziehungen wie der Sprache handelt, wie wird er es dann in anderen halten?


Es ist mõglich, dass ich in der Auflistung der perversen Auswirkungen der gegenwãrtigen Praxis der sprachlichen Kommunikation die allerwichtigste vergessen habe: Die subtile und kaum bemerkbare Meinungsmanipulation zur Verhinderung einer gegenseitigen Verstãndigung zwischen allen Schichten der Weltbevõlkerung. Psychologische Untersuchungen (18) zeigen, dass diese Manipulationen unter anderem von der Angst vor Kontakt zu Gefũhlen, Ansichten, der Philosophie, der Erfahrung anderer Menschen herrũhrt, die als Fremde betrachtet werden, solange sie nicht diesen furchterregenden Status durch den Eintritt in den elitãren Club der englischsprachigen Gemeinschaft verlieren.


Wenn ihr Esperanto unter Freunden und Kollegen ansprecht, werdet ihr oft auf ablehnende Antworten stoſzen. Meine Hoffnung besteht darin, dass ihr diese zu hinterfragen beginnt. Lasst euch einfach mal von den Leuten, die so reagieren, erzãhlen, welche Erfahrungen sie gesammelt haben, wo sie einmal Esperanto mit den anderen gãngigen Mitteln der internationalen Kommunikation verglichen haben und durch welche Dinge sie zu ihrer Meinung gekommen sind. Wenn sie diese Fragen nicht beantworten kõnnen, wie glaubwũrdig sind sie dann? Ich vertraue nicht nur eurem Sinn fũr Gerechtigkeit und Verantwortung, sondern auch eurer Vernũnftigkeit, Beweise verlangen zu wollen. Diese Qualitãten sind unabdingbar, um die optimale Methode der sprachlichen Verstãndigung bestimmen zu kõnnen. Und das Problem der Kommunikation zu lõsen ist unabdingbar fũr den ersten Schritt auf dem Weg zu einer »globalen Gesellschaft mit menschlichem Antlitz«.

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1. Mark Fettes, Europe's Babylon: Towards a single European Language?, History of European Ideas, 1991, 13, 3, S. 201f.
2. Das internationale Jugendforum benutzte zwei Sprachen: Englisch und Russisch. Reden und Zwischenfragen wurden simultan ũbersetzt.
3. Claude Piron, Le défi des langues, Paris: L'Harmattan, 1994, S. 31-32 und 107-115.
4. ebd., S. 34-37 und 115-121
5. Stan Sesser, Forgotten Country, The New Yorker, 20. August 1990, S. 64
6. WHO, Achtundzwanzigste Versammlung, Gebrauch der Arbeitssprachen: Bericht des Generaldirektors, Dokument A28/50, S. 3
7. Entwicklung des Ũbersetzungsprozess in den Vereinten Nationen (Genf: Gemeinsame Untersuchungseinheit, 1980, Document JIU/REP/80/7, Tabelle 9
8. Roman Rollnick, Word mountains are costing us a fortune, The European, 20. December 1991, S. 6. Vergleiche mit anderen Organisationen legen eine deutliche Unterbezahlung nahe.
9. India faces up to the foreigners, The Economist, 10. September 1994, S. 71
10. Mijnher Winkel, Bũrgermeister von Noordwijkerhout im Niederlãndischen Fernsehen (AVRO), 3. August 1990, 20:54 Uhr.
11. Interview von Daniel Peterson und Deborah Curran: What Was That You Said?, Newsweek, 26. April 1993, S.56.
12. Nicholas D. Kristof, Benefits of Borrowing Le Bon Mot, International Herald Tribune, 26. Juli 1994.
13. Ein koreanischer oder japanischer Physiker hãtte rund 3.000 Stunden Englisch zu absolvieren, um mit englischsprachigen Kollegen zu kommunizieren, allerdings auf einem Niveau, das beiweitem nicht ausreicht. 3.000 Stunden sind umgerechnet 75 Wochen bei 40 Stunden in der Woche: anderthalb Jahre Vollzeitarbeit.
14. Zitiert nach Jean-Claude Buffle, Indiens américains :1991, L'Hebdo, 7. Mãrz 1991, S. 31
15. Richard E. Wood, A voluntary non-ethic, non-territorial speech community in W.F. Mackey und J. Ornstein (Hrsgg): Sociolinguistic Studies in Language Contact, Den Haag, Paris und New York: Mouton, 1979, S. 433ff.
16. Eine interessane Beschreibung des Gebrauchs dieses gebrochenen Englischs heutzutage findet man bei Barry Newman, Global Chatter - World Speaks English, Often None Too Well; Results Are Tragicomic,, The Wall Street Journal, Midwest Edition, 22. Mãrz 1995.
17. Bei der Reinschrift meiner Notizen schrieb ich zunãchst fourty [statt forty ›Vierzig‹, d.Ũ]. Weil ich mir nicht sicher war, habe ich im Wõrterbuch nachgeschlagen. Dies ist ein weiteres Beispiel fũr den natũrlichen Hang, die hãufigeren Formen zu verallgemeinern. Man schreibt four, fourteen, fourteenth, warum also nicht fourty? Solche Unregelmãszigkeiten sind im Esperanto undenkbar.
18. Claude Piron, Un cas étonnant de masochisme social, in Action et Pensée, 1991, 19, S. 51ff.